Da wollte ich also von Cairns nach Sydney fliegen. Erste Huerde stellte dabei der Transport zum besagten Flughafen dar, denn wie ich am eigenen Leib erfuhr, ist es existenziell auf der richtigen Strassenseite der Haltestelle zu stehen, wenn man an sein eigentliches Ziel gelangen will. Kurzgesagt, ich habe meinen Bus verpasst. Aber gluecklicherweise gibt es ja Uber.
Endlich am Flughafen angekommen, erwartete mich am Check In der naechste Frustpunkt. Mein Gepaeck war ueber drei Kilo zu schwer und so begann der Horror am Flughafenschalter: das Umpacken vor einer Schlange wartender Menschen. Erinnert mich daran, das naechste mal extra Gepaeck fuer $3.00 Aufpreis zu buchen...
Nachdem ich es dann auch durch die Security geschafft hatte (bitte nicht mit Sonnenbrille in der Hosentasche den Metalldetektor passieren), verlief der Flug selbst recht flott und unspektakulaer.


Sydney ist eine wunderschoene Stadt. Sie besitzt zahlreiche Parkanlagen, breite und saubere Gehwege und nur halb so viele Menschen wie ich erwartet hatte. Ich machte ein paar Abstecher zu den Royal Botanic Gardens, zur Harbour Bridge, St. Mary's Cathedral, Art Gallery of New South Wales, Australian Museum und natuerlich kam ich nicht um das beruehmte Opernhaus herum, was jedoch im Endeffekt auch nur ein Opernhaus ist, wenn auch ein Schoenes :D


 
Royal Botanic Gardens

Sydney Opera House

Royal Harbour Bridge



St. Mary's Cathedral





Art Gallery of New South Wales





Australian Museum Sydney


Da mich eine Art Magenverstimmung (oder die Nachwirkungen meines Zusammentreffens mit der Alien Alge) fuer zwei Tage ausser Gefecht setzte, schaffte ich es leider nicht mehr zu den Blue Mountains. Aber so bleibt mir noch etwas zum entdecken fuer meine Rueckkehr. Und dann waren fuenf Tage Sydney auch schon wieder vorbei und mich zog es ans ganz andere Ende Australiens. In Fremantle habe ich meine letzten zwei Wochen verbracht. Ich habe Perth erkundet, war am Strand, auf dem Markt, im Gefaengnis und habe auf Rottnest Island die gluecklichsten Tiere der Welt, die Quokkas, besucht.

Perth
Fremantle Beach
Fremantle Market





Fremantle Prison (Gallery)




Rottnest Island





Quokkas




Fremantle

Und vor allem habe ich viel nachgedacht. Dafuer ist Freo perfekt, zum denken. Diese kleine Stadt am Meer mit zwei Zuggleisen und einem Supermarkt. Besonders in dieser kalten, ungemuetlichen Jahreszeit hatte ich ausreichend Zeit, all meine Erlebnisse und Erkenntnisse zu reflektieren. Ich habe ueber die letzten Monate gegruebelt, die Menschen, die ich getroffen habe und wie mich all diese Begegnungen ein klein wenig geformt haben. Verändert haben. Ich habe drueber gegruebelt, wer ich war, als ich mein Nest verliess und als wer ich heute zurueckkehre.
Ich hatte lange Zweifel, ob diese Reise das richtige fuer mich ist. Ob ich klarkommen wuerde. Ob ich versagen wuerde. Doch ich habe mittlerweile verstanden, dass es nicht um Perfektion geht. Der Idealfall tritt niemals ein und (meine) Plaene verlaufen nie so, wie ich sie mir anfangs konstruiert habe. Stattdessen geht es darum, das Beste aus jeder Situation zu machen, weiterzustrampeln und eine Herausforderung eher als neue Moeglichkeit und nicht als Hindernis zu betrachten. Wir sollten jeden kostbaren Augenblick geniessen, oder wenigstens lernen wertzuschaetzen. Denn aus jedem Moment koennen wir so viel mitnehmen.
Ich habe unterwegs viel ueber mich erfahren und ebenso viel neues gelernt. Ich habe gelernt, treu zu sein und doch meine Freiheit zu wahren; gelernt, auf meine Intuition zu hoeren und meine eigenen Entscheidungen durchzusetzen.
Ich weiss nun ausserdem, dass alte schrullige Maoris in Hostels die groessten Tratschtanten sind und nicht alle Potheads hirnlose Huellen mit vernebeltem Verstand. Und ich habe gelernt, dass Menschen nicht immer aufrichtig sind. Dass es nicht von Bedeutung ist, was ein Mensch sagt, lediglich was er tut. Ich habe gelernt, was Schmerz ist, was Sehnsucht ist, Einsamkeit. Und was Frieden ist. Was Schoenheit ist. Was Glueck bedeutet.



11.08.2018

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